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COACH IN FOCUS - DATA BLOG (English version below)

  • Autorenbild: COACHINSIDE
    COACHINSIDE
  • 8. Apr.
  • 6 Min. Lesezeit


Fabio Ingolitsch ist mit 32 Jahren der jüngste Trainer in der österreichischen Bundesliga. Im Oktober 2024 übernahm er das Amt bei SCR Altach und steht nach 24 Spieltagen auf dem 10. Tabellenplatz. Trotz seines jungen Alters bringt Ingolitsch bereits mehrere Jahre Erfahrung als Trainer mit. Zuvor war er als Co-Trainer und später als Cheftrainer beim FC Liefering sowie im Jugendbereich von RB Salzburg tätig. Zu Beginn der Saison 2024/25 war er für die U21-Mannschaft des FC Zürich verantwortlich.


In seinen 15 Spielen als Trainer von SCR Altach erzielte Ingolitsch 11 Punkte. Geprägt durch seine Zeit bei RB, setzt er auf ein intensives Pressing. Derzeit verzeichnet er in der Liga den dritthöchsten PPDA-Wert aller Cheftrainer der österreichischen Bundesliga (siehe Abbildung).




In der laufenden Saison habt ihr mit einem PPDA-Wert von 9,01 den drittbesten Wert der Liga. Du warst viele Jahre bei RB Salzburg tätig – hat sich die Spielidee, hoch zu pressen, dort entwickelt oder war dieser Spielstil schon früher dein bevorzugtes Konzept? Inwiefern hat dieses aggressive und offensive Pressing der Mannschaft in der laufenden Saison geholfen, und gibt es Situationen, in denen diese Spielweise euch auch Punkte gekostet hat?


Fabio Ingolitsch: Ich bin natürlich ganz stark von der RB-Schule geprägt worden und habe ein tiefes Urvertrauen in diese dynamische Art und Weise des Fußballs. Wir haben in relativ kurzer Zeit versucht, neue Reize zu setzen und die Herangehensweise von Grund auf zu verändern. Unser Ziel ist es, wegzukommen von einer reaktiven Spielweise, die darauf abzielt, etwas zu verhindern. Wir möchten proaktiv sein, wir wollen selbst das Zepter in die Hand nehmen. Unser Motto ist die Spieler von der Leine los zu lassen, einen befreiten und offensiven Fußball zu spielen, der Spaß und Begeisterung verbreitet. Im physischen Bereich mussten wir für eine konsequente Umsetzung zulegen und versuchen, dass sich die Spieler so schnell wie möglich an die neuen Reize adaptieren können, um nicht in der Schlussphase körperlich und in Folge auch mental einzubrechen und Spiele noch aus der Hand zu geben, was uns in den ersten Wochen leider zwei Mal passiert ist.


Mit vier gedrehten Spielen (Sieg oder Unentschieden nach Rückstand) liegt du auf dem zweiten Platz im Ligavergleich. Es zeigt, dass eure Mannschaft eine bemerkenswerte Comeback-Mentalität an den Tag legt. Würdest du dennoch lieber auf diese Statistik verzichten können und öfter in Führung gehen, anstatt euch immer wieder aus Rückständen zurück kämpfen zu müssen? Und was glaubst du, warum eure Mannschaft so oft einen Rückstand aufholen muss?


Fabio Ingolitsch: Ehrlich gesagt kann ich mich besser daran erinnern, dass wir in vielen Spielen geführt haben und uns dann schwerer getan haben, einen Vorsprung auszubauen oder über die Zeit zu bringen, da wir plötzlich etwas zu verlieren hatten. Da der Verein in den letzten Jahren in der Tabelle immer am unteren Ende aufzufinden war und viele Spiele verloren wurden, hat der eine oder andere schon einen Rucksack mit sich zu tragen und es spielt auch die mentale Komponente eine bedeutende Rolle. Sind wir jedoch im Rückstand, dann wissen wir, dass wir nichts mehr zu verlieren haben und spielen oftmals befreiter auf - ein Zustand, der uns sichtlich sehr gut tut. Daran wollen wir arbeiten, um auch bei Gleichstand oder bei einer Führung in diesen Flow zu kommen.


Du bist derzeit mit 32 Jahren der jüngste Cheftrainer in der österreichischen Bundesliga. Wie bist du persönlich mit dieser Herausforderung umgegangen und welche besonderen Erfahrungen hast du gemacht? Denkst du, dass dein junges Alter dir in bestimmten Spielen oder Situationen einen Vorteil verschafft? Gibt es Momente, in denen du das Gefühl hast, dass dein Alter vielleicht auch als Nachteil wahrgenommen wird, und wie gehst du damit um?


Fabio Ingolitsch: Ich persönliche denke, dass das Alter nicht die bedeutendste Rolle spielt, sondern ob man für eine Aufgabe bzw. eine Herausforderung bereit ist oder nicht. Ich weiß, dass ich - vor allem für mein Alter - in einer sehr privilegierten und außergewöhnlichen Situation bin und gehe sehr demütig und bedacht damit um. Ich habe stets versucht mich mit kleinen neuen Schritten selbst herauszufordern, um mich persönlich als Trainer, aber vor allem auch als Mensch weiterentwickeln zu können. Mein Ziel ist nicht so schnell wie möglich so weit wie möglich nach oben zu kommen, sondern so gut wie möglich oben anzukommen. Der Stempel des Alters ist eher ein externes und mediales Thema, welches aufkommen kann, wenn man in einer schwierigen Situation ist. Intern bringt es in der direkten Zusammenarbeit mit den Spielern - besonders auf der persönlichen Ebene - viele Vorteile, da wir bspw. als junge Familienväter in derselben Lebenssituation sind und dabei gute Anknüpfungspunkte haben.


Vielen Dank, Fabio, für deine Zeit und viel Erfolg für die restliche Saison!


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At 32, Fabio Ingolitsch is the youngest coach in the Austrian Bundesliga. He took over at SCR Altach in October 2024 and is in 10th place in the table after 24 match days. Despite his young age, Ingolitsch already has several years of experience as a coach. He previously worked as assistant coach and later as head coach at FC Liefering and in the youth section of RB Salzburg. At the start of the 2024/25 season, he took over the FC Zurich U21 team.


Ingolitsch scored 11 points in his 15 games as coach of SCR Altach. Characterised by his time at RB, he relies on intensive pressing. He currently has the third-highest PPDA of all head coaches in the Austrian Bundesliga (see chart).


This season, you have the second-best PPDA in the league with a value of 9.03. You worked at RB Salzburg for many years - did the idea of pressing high up the pitch develop there or was this style of play already your favourite concept before? To what extent has this aggressive and offensive pressing helped the team this season, and are there any situations in which this style of play has cost you points?


Fabio Ingolitsch: Of course, I was strongly influenced by the RB school and have a deep faith in this dynamic way of playing football. In a relatively short space of time, we have tried to create new stimuli and change the approach from the ground up. Our aim is to move away from a reactive style of play that aims to prevent something. We want to be proactive, we want to take the reins ourselves. Our motto is to let the players off the leash, to play liberated and attacking football that is fun and exciting. In terms of physicality, we had to step up our game and try to ensure that the players can adapt to the new stimuli as quickly as possible so that they don't collapse physically and mentally in the final phase and let games slip out of their hands, which unfortunately happened to us twice in the first few weeks.


With four games turned around (win or draw after trailing), you are in second place in the league. It shows that your team has a remarkable comeback mentality. Would you still rather be able to do without this statistic and take the lead more often instead of having to fight your way back from a deficit again and again? And why do you think your team has to come back from a deficit so often?


Fabio Ingolitsch: To be honest, I can remember better that we were leading in many games and then found it more difficult to extend our lead or hold on to it because we suddenly had something to lose. As the club has always been at the bottom of the table in recent years and has lost a lot of games, one or two people have to carry a rucksack with them and the mental component also plays an important role. However, when we are behind, we know that we have nothing to lose and often play with more freedom - a state of mind that is obviously very good for us. We want to work on this so that we can get into this flow even when we are tied or in the lead.


At 32, you are currently the youngest head coach in the Austrian Bundesliga. How have you personally dealt with this challenge and what special experiences have you had? Do you think that your young age gives you an advantage in certain games or situations? Are there moments when you feel that your age is perhaps perceived as a disadvantage and how do you deal with this?


Fabio Ingolitsch: Personally, I don't think age plays the most important role, but rather whether or not you are ready for a task or a challenge. I know that I am in a very privileged and extraordinary situation - especially for my age - and I deal with it very humbly and thoughtfully. I have always tried to challenge myself with small new steps in order to develop personally as a coach, but above all as a person. My goal is not to get as far up the ladder as quickly as possible, but to get as high as possible. The stamp of age is more of an external and media-related issue that can come up when you are in a difficult situation. Internally, working directly with the players - especially on a personal level - has many advantages, as we are, for example, young fathers in the same life situation and have good points of contact.


Thank you, Fabio, for your time and good luck for the rest of the season!

 
 
 

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